Apoquel - Gibt es eine schonendere Alternative bei Allergien des Hundes?

Allergien beim Hund: Mehr als nur Juckreiz

Apoquel - Gibt es eine schonendere Alternative bei Allergien des Hundes?

Allergien beim Hund sind längst keine Randerscheinung mehr. Trockene Haut, Juckreiz, entzündete Ohren, rote Pfoten — viele Halter verzweifeln an dem chronischen Leid ihrer Tiere. Doch hinter diesen Symptomen verbirgt sich weit mehr als nur eine lokale Hautstörung. Allergien sind ein Systemproblem. Und jedes Systemproblem braucht mehr als eine Symptombehandlung.

Apoquel: Schnelle Hilfe mit Risiken

Apoquel, mit dem Wirkstoff Oclacitinib, wird heute häufig verschrieben, wenn Hunde unter starkem Juckreiz leiden. Die Wirkung setzt schnell ein. Viele Hundehalter berichten, dass ihre Tiere schon nach wenigen Stunden weniger kratzen und besser schlafen. Doch so angenehm diese schnelle Erleichterung ist: Sie bekämpft nicht die Ursache der Erkrankung. Apoquel blockiert Botenstoffe des Immunsystems, die Entzündungen und Juckreiz auslösen. Dabei wirkt es auf die Januskinasen, zentrale Schaltstellen der Immunregulation. Durch diese Blockade wird nicht nur die Überreaktion des Immunsystems gebremst, sondern auch dessen normale Schutzfunktion eingeschränkt. Genau hier liegt die Krux.

Die Schattenseite: Wenn schnelle Hilfe ihre eigene Last mitbringt

Die dauerhafte Hemmung des Immunsystems kann den Körper anfälliger machen. Viele Hunde entwickeln unter längerer Apoquel-Gabe häufiger bakterielle Hautinfektionen, Pilzerkrankungen oder Warzen. In Einzelfällen wird auch über die Förderung von Tumorerkrankungen diskutiert, vor allem bei längerfristigem Einsatz. Gleichzeitig kann das empfindliche Gleichgewicht der Hautflora kippen. Gute Bakterien verschwinden, während sich problematische Keime wie Staphylokokken oder Hefepilze ausbreiten. So entsteht ein Teufelskreis: Das Kratzen nimmt wieder zu, die Infektionen häufen sich, weitere Medikamente werden notwendig. Auch die inneren Organsysteme bleiben nicht unberührt. Bei einigen Hunden zeigen sich langfristig erhöhte Leberwerte, veränderte Pankreaswerte oder Verschiebungen im Blutbild. Letztlich bleibt festzuhalten: Apoquel lindert die Symptome, doch es greift nicht die eigentlichen Ursachen der Allergie an.

Allergien sind keine Apoquel-Mangelkrankheit

Wenn sich das Immunsystem über die Haut bemerkbar macht, signalisiert der Körper ein inneres Ungleichgewicht. Häufig sind es Regulationsstörungen, die sich auf mehreren Ebenen abspielen: im Darm, in der Ernährung, in der Hautbarriere und in der komplexen Steuerung zwischen Nerven- und Immunsystem. Wer ausschließlich die Symptome dämpft, verpasst die Chance, an diesen tief liegenden Schichten nachhaltig zu arbeiten.

Der ganzheitliche Ansatz: Ursachenarbeit statt Symptombekämpfung

In der integrativen Tiermedizin beginnt die eigentliche Therapie dort, wo viele nur die Symptome behandeln. Akute Entzündungen können durchaus kurzzeitig unterdrückt werden, doch gleichzeitig gilt es, systematisch an den Ursachen zu arbeiten.

Ein zentraler Bereich ist die Stärkung der Hautbarriere. Diese Schutzschicht, bestehend aus Lipiden, Hornzellen und hauteigenen Abwehrstoffen, braucht ausreichend essentielle Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Zink und Biotin sind dabei ebenso entscheidend wie hochwertige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Produkte wie Canina Biotin Forte und Petvital Derm Liquid können helfen, die Barrierefunktion der Haut gezielt zu unterstützen und Entzündungsreaktionen abzumildern.

Mindestens ebenso wichtig ist der Darm. Er steuert einen Großteil der Immunaktivität. Störungen der Darmflora, wie sie etwa durch falsche Fütterung, Antibiotika oder Umweltbelastungen entstehen, bringen das Immunsystem oft dauerhaft in Alarmbereitschaft. Ein instabiler Darm fördert entzündliche Prozesse an der Haut. Hier gilt es, hochwertige, möglichst naturbelassene Nahrung anzubieten, stark verarbeitete Futtermittel mit Konservierungsstoffen zu meiden und die Darmflora aktiv aufzubauen. Präparate wie Canina Petvital Darm Gel liefern wertvolle Unterstützung für die Darmgesundheit.

Ein weiterer Schlüssel liegt in der Entlastung der Leber. Sie trägt täglich die Hauptlast bei der Verarbeitung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Umweltgiften. Pflanzenstoffe wie Mariendistel (Silymarin), Artischockenextrakt und Antioxidantien wie Vitamin E und Selen können hier schützen und regenerierend wirken.

Doch nicht nur über Nährstoffe lässt sich Einfluss nehmen. Auch die Ernährung an sich kann entzündungshemmend wirken. Substanzen wie Curcumin, Schwarzkümmelöl, Hanföl und Astaxanthin haben hier großes Potenzial, das entzündliche Milieu im Körper positiv zu beeinflussen. Canina Barfers-Öl und Canina Schwarzkümmelöl bieten praxisgerechte Ergänzungen.

Stress wird bei allergischen Erkrankungen häufig unterschätzt. Chronischer Stress destabilisiert das Immunsystem, fördert Entzündungen und lässt die Hautbarriere anfälliger werden. Ein strukturierter Alltag, ausreichend Bewegung, gezielte Entspannungsmethoden und bei Bedarf natürliche Stressmodulatoren können helfen, den Hund innerlich zu stabilisieren.

Zusätzlich lohnt sich bei chronischen Allergikern der Blick auf sanfte Immunmodulation. Pflanzenstoffe wie Beta-Glucane, Heilpilze oder niedrig dosiertes Echinacea können helfen, das Immunsystem wieder in ein ausgewogenes Gleichgewicht zu führen, ohne es vollständig zu unterdrücken. Und nicht zuletzt sollte auch die äußerliche Hautpflege bedacht werden: pH-neutrale, rückfettende Shampoos, antimikrobielle Pflegesprays und sorgfältige Hautpflege verhindern sekundäre Infektionen und unterstützen den Heilungsverlauf. Hier bietet Canina Petvital Fell- und Hautpflege eine gut verträgliche Lösung.

Zusammengefasst: Heilung braucht Geduld und Systemverständnis

Apoquel kann im akuten Fall eine wertvolle Entlastung bieten. Doch echte Heilung beginnt mit dem Blick aufs Ganze. Der Darm, das Immunsystem, die Leber, die Hautbarriere und die emotionale Balance des Hundes sind eng miteinander verwoben. Wer an diesen Punkten ansetzt, schafft die Basis für nachhaltige Stabilität. Canina begleitet diesen Weg mit einem breiten Spektrum an fundierten Produkten, die genau diese ganzheitliche Stabilisierung unterstützen: sanft, ergänzend, sinnvoll kombinierbar.

Weiterführende Informationen zu Ernährung und Diätetik können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

 

www.anicare.vet