Allergiemedikamente beim Hund

Apoquel, Atopica, Cytopoint und der Einfluss der Ernährung

Allergiemedikamente beim Hund

Allergien beim Hund nehmen stetig zu. Juckreiz, Hautentzündungen und chronische Entzündungsprozesse belasten viele Hunde – und ihre Halter. Welche Medikamente kommen infrage? Wie unterscheiden sie sich? Und wie kann Ernährung unterstützend wirken? Hier der Überblick.

Apoquel: Schnelle Hilfe mit Grenzen

Apoquel (Wirkstoff Oclacitinib) blockiert gezielt die Januskinasen (JAK1 und JAK3), zentrale Schaltstellen des Immunsystems. Dadurch werden Botenstoffe unterdrückt, die Entzündung und Juckreiz auslösen. Der Vorteil: Die Wirkung tritt schnell ein, oft innerhalb weniger Stunden. Besonders bei akuten Schüben kann Apoquel schnelle Erleichterung bringen. Doch die Wirkung bleibt symptomatisch. Die zugrunde liegenden Störungen wie eine gestörte Hautbarriere, ein instabiles Darmmikrobiom oder chronische Immunfehlregulation bleiben unbehandelt. Bei langfristiger Gabe treten bei manchen Hunden Nebenwirkungen auf: Hautinfektionen, Hefepilze, veränderte Blutwerte, in seltenen Fällen Tumorbildung. Apoquel eignet sich daher gut für akute Phasen, ist aber für die dauerhafte Therapie nur mit zusätzlicher Ursachenbehandlung sinnvoll.

Atopica: Tieferer Eingriff in die Immunregulation

Atopica (Wirkstoff Ciclosporin A) hemmt die Aktivierung von T-Zellen, die eine zentrale Rolle in der Überreaktion des Immunsystems spielen. Die Wirkung setzt langsamer ein als bei Apoquel, oft erst nach mehreren Wochen, bietet aber bei schweren und chronischen Atopien eine langfristige Modulation. Auch hier bleibt die Ursache bestehen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Zahnfleischwucherungen, Infektanfälligkeit sowie mögliche Belastung von Leber und Niere erfordern engmaschige Kontrollen. Atopica ist stärker systemisch eingebunden und eher für längerfristige Interventionsphasen geeignet.

Cytopoint: Zielgerichtete Juckreizkontrolle

Cytopoint (Wirkstoff Lokivetmab) ist ein monoklonaler Antikörper, der den Botenstoff Interleukin-31 neutralisiert. Dieser ist maßgeblich für den Juckreiz verantwortlich. Die Wirkung setzt schnell ein und hält häufig mehrere Wochen nach einer einzigen Injektion an. Da Cytopoint nicht das gesamte Immunsystem unterdrückt, sind systemische Nebenwirkungen selten. Dennoch behandelt es nur den Juckreiz, nicht die Ursache der Allergie. Cytopoint eignet sich gut zur kurzfristigen Kontrolle in Kombination mit ursächlicher Begleittherapie.

Alle drei Medikamente: Symptomlinderung ohne Heilung

Apoquel, Atopica und Cytopoint unterdrücken auf unterschiedliche Weise die Symptome, ohne die zugrundeliegenden Ursachen dauerhaft zu beseitigen. Allergien beim Hund entstehen jedoch selten isoliert. Häufig sind Darmgesundheit, Hautbarriere, Immunregulation, hormonelle Steuerung und Stress eng miteinander verknüpft. Wer echte Stabilität erreichen möchte, muss auf allen Ebenen ansetzen.

Die Ernährung als Schlüssel zur Stabilisierung

Eine hochwertige, naturnahe Ernährung kann viel zur Stabilisierung beitragen. Sie unterstützt die Darmflora, liefert entzündungshemmende Nährstoffe und stärkt die Hautbarriere.

Zusätzlich wichtig sind Stressmanagement, Bewegung, geregelte Tagesstrukturen und eine schonende, pH-neutrale Hautpflege.

Fazit: Heilung ist ein Prozess, kein Notfallschalter

Medikamente wie Apoquel, Atopica und Cytopoint können in akuten Situationen wertvolle Hilfe leisten. Doch langfristige Stabilität entsteht nur durch systematische Ursachenarbeit. Canina bietet mit seinem wissenschaftlich fundierten Sortiment zahlreiche Möglichkeiten, um die ganzheitliche Stabilisierung der betroffenen Hunde nachhaltig zu unterstützen.

Weiterführende Informationen zu Ernährung und Diätetik können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

 

www.anicare.vet